Freitag, 20. Oktober 2006

I write sins not tragedies

Heute war mein erster richtiger Unitag in diesem Semester. Ja, genau, da war doch noch was mit irgendeinem Studium.
Ich war die letzten Monate nicht wirklich enthusiastisch dabei, deswegen lohnte sich das Bloggen darüber auch nicht. Niemand will Dinge lesen wie "Heute hab ichs wieder nicht zur Uni geschafft" oder "In einer wichtigen Klausur bin ich durchgefallen" oder "Diese verdammte Institution macht mich fertig und frisst mich auf" oder "Wäre ich nicht so vernünftig, würde ich das Studium an den Nagel hängen" oder "Der theoretische Teil kotzt mich an, ich geh lieber arbeiten", und doch sind alle Aussagen wahr und wurden von mir gemacht.

Mittlerweile habe ich mich aber halbwegs berappelt und die Vernunft hat den inneren Schweinehund hoffentlich endgültig niedergerungen. Ausserdem habe ich realisiert, dass niemand einen praxisbegabten Menschen mit nicht abgeschlossenem Studium einstellen würde, da kann man noch so ein gutes Händchen für Menschen haben und gute Arbeitszeugnisse, das nutzt einem im Endeffekt gar nichts. Ohne Titel gehts leider nicht. Ich wollte schliesslich nicht mein ganzes Leben lang Honorarkraft bleiben.... Nun denn, Projekt Diplom hat also im frisch begonnenen sechsten Jahr einen neuen Aufschwung erhalten, gezwungenermaßen. Regelstudienzeit waren übrigens 8 Semester, die habe ich irgendwann vor langer Zeit hinter mir gelassen. Seufz. (Und für die, die meinen sich jetzt aufmaulen zu müssen: Nein, ich habe nie Bafög oder andere staatliche Unterstützung bekommen und bin immer nebenbei arbeiten gegangen, um mich versorgen zu können und ich habe niemals irgendwem über Gebühr auf der Tasche gelegen. Lächerlich eigentlich, dass man sich für soetwas erklären muss, aber ich habe einfach keine Lust auf dämliche und unqualifizierte Kommentare à la "Du liegst dem Steuerzahler auf der Tasche." Narf.)

Irgendwie bring ich das jetzt zuende. Im Ernst, ich bin froh wenn ich da raus bin. Und jetzt komm mir keiner mit "studentischem Flair" oder irgendwelchen Fachschaftsparties oder der vielgepriesenen Menschenvielfalt: es interessiert mich nicht! Ich war noch nie auf einer von irgendwelchen Studenten organisierten Mottoparty, ich habe nicht vor, am Unisport teilzunehmen oder am Unichor oder an was auch immer. Es hat mich nie interessiert und die meisten Leute die sowas machen, sind typische Studenten, die ich meist grob unsympathisch finde. Ausserdem habe ich genügend soziale Kontakte, die jenseits von zwanghafter Grüppchenbildung und Vereinsmeierei zustande gekommen sind. Tut mir leid, aber ist so. Zweidrittel der Leute an der Uni sind einfach zum Kotzen, das restliche Drittel teilt sich in die Lager "ist ganz nett" und "geht mir wenigstens nicht auf die Nerven." Und vielleicht bin ich ungerecht und engstirnig, aber das Recht nehme ich mir einfach mal raus.

Irgendwann is auch ma gut da.
[/auskotzmodus off]

Dienstag, 17. Oktober 2006

Da hab ich ja was losgetreten...

Eine unbedachte Äusserung bei dem Mann aus dem Plattenladen, und schon stecke ich in irgendeinem Contest.
Nun denn. Dann machen wirs auch ma ordentlich (klickable):


Wer da mitmachen will, kann sich gern diesen Button mitnehmen.
(...und hier mal Meldung machen, weil wegen der Statistik.)

Geschichtsrevision

Na, so ähnlich. Ich habe mich endlich mal bequemt, Stories aus meinem alten 20suxx-Blog rüberzuholen, und zwar mit dem guten alten copy&paste. Zum Glück kann man hier bei den Beiträgen das Datum ändern, also sind die Stories schön in chronologischer Reihenfolge. Die ersten sind jetzt im Archiv zu finden, ab Januar bis März 2004.
Olle Kamellen eigentlich, aber vielleicht ja genau das Richtige für gemütliche Herbstabende am Kamin...äh, Monitor.
Viel Spass beim lesen. :)

Samstag, 14. Oktober 2006

-las

Mit 15 oder 16 hatte ich eine etwa gleichaltrige Schulfreundin, die zwei sehr viel jüngere Geschwister hatte, Nico und Emma. Der Junge war ein Jahr älter als das Mädchen und sollte nach den grossen Ferien in die Schule kommen. Deswegen brachte man ihm bei, wie er seinen Vornamen in der "Langversion" schreibt, also Nicolas statt einfach nur Nico.

Das Mädchen hatte ihren Bruder bis dahin schlicht als Nico wahrgenommen und war sichtlich irritiert, dass er auf einmal anders heissen sollte. Dann allerdings hatte sie geschlussfolgert, dass alle Kinder beim Eintritt in die Schule noch eine Silbe an den Namen gehängt bekommen und hat schonmal fleissig angefangen, ihren Namen in der Langversion schreiben zu üben: EMMALAS....
Es hat ne Menge Zeit und Geduld gekostet, ihr das überflüssige -las wieder auszutreiben.

Bei ihm ging es anscheinend ganz von selbst: letzte Woche wurde mir der neue Zivi im JUZ als "Das ist der Nico" vorgestellt. Zwei Stunden und ein paar smalltalk-Fetzen später war klar, dass der Zivi DER Nico aus dem oben erwähnten Anekdötchen ist, nur mittlerweile wohl ohne -las.
Ich hab leider nicht gefragt, ob Emma heute auch noch mit Emmalas unterschreibt.
Ich war zu sehr damit beschäftigt, mich nicht unglaublich alt zu fühlen.

*Namen teilweise geändert.

Montag, 9. Oktober 2006

Schöner Wohnen: Country life

Wie versprochen, Bilder aus meinem Kurzurlaub. Die gute Nachricht: es gibt eine Welt wie sie auf Postkarten und Kalenderblättern dargestellt wird. Die schlechte: es ist mir leider nicht vergönnt, dort zu wohnen....






































Danke, J., L. und A., für die schönen Tage bei Euch!

Freitag, 6. Oktober 2006

Am (Jade-)Busen der Natur

Ich war mal wieder im Kurzurlaub und habe schöne Fotos geschossen, die in den nächsten Tagen hier zu sehen sind. Ausserdem bin ich grade im Stress, weil ich noch die letzten Handgriffe für das auf dem Flyer unten angekündigte Konzert tun muss. Deswegen bin ich jetzt auch mal wieder weg. ;)
Schönes Wochenende!

Sonntag, 1. Oktober 2006

Zur Kenntnisnahme:

Freitag, 29. September 2006

RTFM!*

* Read the fucking manual!

Nein, das hier ist kein How-to-Blog. Menschen, die mit Suchanfragen wie "mayonnaise selber machen", "zigaretten drehen leicht gemacht" und "fette henne kombinieren" werden hier wohl nicht fündig.

Ebenso ist das kein Sozialarbeiter-Beratungs-Blog und ich muss Leute enttäuschen, die mit Google-Begriffen wie "erscheinungsbild drogenabhängig", "persönlichkeitsspaltung" und "colaabhängig" zu mir kommen.

Medizinische Anfragen wie "cola schlechte blutwerte", "kann durch eingeklemmten nerv ne thrombose bekommen" und "brusthaarentfernung" kann ich ebenfalls nicht beantworten.

Von Oecotrophologie habe ich keinen blassen Schimmer, dewegen ist es müssig, bei mir nach "sushi weight watchers punkte", "brechmittel" oder "nahrungsmittel" zu suchen.

Ja, okay, ich gebe zu, ich hatte mal einen Beitrag über "Deine Mudda-Sprüche", und pro Tag gucken sich den anscheinend mindestens 3 Leute an. Nun denn, wenns so sein soll....

Ausserdem googlen regelmässig einige Leute nach "Sushi69" oder "anonyme cocacoliker". Ganz brav, so ist das auch gedacht, das bin nämlich ich, und da wissen die meisten Leute schon, worauf sie sich einlassen und werden nicht so furchtbar enttäuscht, wenn man hier keine Mayonnaise-Rezepte findet oder einen Auszug aus meiner letzten Blutwerteuntersuchung.

Zu guter Letzt: Die Sau, die nach "mit versteckter kamera unter dem rock gucken" gegooglet hat, braucht sich hier gar nicht wieder blicken lassen!

Montag, 25. September 2006

Have you ever been to Bergkamen?

Nein? Ich rate auch nicht dazu. Bis jetzt war ich immer nur abends dort, meist, wenn es schon dunkel war, um ein Konzert im JZ Yellowstone zu besuchen. Die An- und Abreise wurde bis jetzt immer per Automobil vollzogen, weswegen man zum Glück sogut wie nichts von der Umgebung mitbekam. Heute allerdings hatte ich mal wieder meinen Sightseeing-Rappel.
Als Student habe ich ja dieses VRR-Ticket, mit dem ich kreuz und quer durch das Ruhrgebiet und seine Ausläufer fahren kann. Von Zeit zu Zeit habe ich dann den Drang, das Ticket auch auszunutzen und fahre beliebige Strecken mit dem Bus. Mit dem Zug von Bahnhof zu Bahnhof lohnt sich meist ja nicht, da sieht man ja nichts von der Landschaft. Deswegen reiste ich heute von Kamen Bahnhof über Bergkamen, Lünen, Brambauer, Waltrop, Datteln und Erkenschwick nach Hause, mit 5 verschiedenen Buslinien und in sensationellen 2 Stunden 40 Minuten. Gerne hätte ich das mit einem Fotoapparat dokumentiert, aber sowas hat man ja nie dabei, wenn man es benötigt.

Doch zurück zu Bergkamen. Ich möchte da niemals wieder durchfahren müssen, geschweige denn wohnen. Der Bus fuhr gute 40 Minuten durch die Stadt, und ich habe in der ganzen Zeit nicht einen halbwegs glücklich aussehenden Menschen gesehen. Überall laufen missmutig dreinblickende Gestalten zwischen unglaublich hässlichen Häusern umher.
Den Anfang macht das Rathaus. Es sieht ein bisschen aus wie eine auseinandergefräste Skisprungschanze, zweigeteilt und irgendwie seltsam unvollständig. Da macht auch das grosszügig verbaute Spiegelglas nichts mehr schöner. Ansonsten: Betonklötze, mindestens sechsgeschossig, mit winzigen Fensterchen drin und Sperrmüllhaufen und Teppichfetzen im so-called Vorgarten. Um das städtische Gymnasium herum sind die Betonklötze in ekelhaften Bonbonfarben gestrichen, so dass die Häuser aussehen wie diese Lakritz-Quadrate in der Haribo-Colorado-Mischung. Wahrscheinlich muss man mit der positiven Farbgebung einer Erhöhung der Suizidquote unter Bergkamens Schülern vorbeugen. Als junger Mensch ist man dort schätzungsweise mit 15 schon desillusioniert.

Aus dem haltenden Bus heraus sah ich eine sehr deprimiert aussehende asiatische Frau auf einem Balkon stehen, im wohl zur Wohnung gehörenden Fenster daneben bewegte sich die kitschige Spitzengardine ein Stück beiseite und man sah das Gesicht eines noch viel trauriger dreinblickenden Mannes. Das hat mich so ergriffen, dass ich kurz davor war, den Bus zu verlassen, anzuklingeln und Trost zu spenden, weswegen auch immer. Ich liess es dann doch bleiben und war froh, als der Bus endlich weiter fuhr.

Im Germanenweg weht ordnungsgemäß die deutsche Flagge, die Kioske heissen hier "Genießer-Welt 'Glück Auf!' " und an Straßenecken stehen alte Frauen in geblümten Haushaltskitteln und Puschen, mit ramponierter Frisur und halten Duftbäume in der Hand... Die einzig sympathischen Menschen, die ich auf meiner Rundfahrt sah, waren zwei Punks, die auf einer Betonskulptur am Busbahnhof lagen und den vorbeifahrenden Bussen zusahen. Ich hoffe für die beiden, sie waren betrunken. Nüchtern hält man Bergkamen nur aus, wenn man hinterher drüber bloggen kann....

So ist das also in Bergkamen. Hier wurde anscheinend die ganze Lethargie und Verzweiflung eines seit Jahrzehnten depressiven, saufenden Stadtplaners in das Antlitz einer Kleinstadt gepresst.
Wenn sich jetzt wer aufregt,
- weil er da wohnt (wohnen muss): Sorry. Tut mir echt leid für Dich. Ich kann ja mal versuchen, nen Platz bei der AWO-Stadtranderholung für Dich klarzumachen.
- obwohl er da nicht wohnt: Wer weiss, vielleicht besuche ich bald mal Deine Heimatstadt.

Anonyme Cocacoliker

We need a record of our failures. We must document our love.

Welcome!


Kontakt: Sushi69 ät gmx dot net

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Klatsch und Tratsch

absolut getroffen
endlich mal jemand der bergkamen so sieht wie es ist!!!...
hol michwegausbergkamen (Gast) - 22. Sep, 23:40
Das geht auch...
...mit rohen Eiern ;-)
Lo - 10. Mär, 20:03
FETTE FOTZE
dei mudda is´n Golden Retriever
XLR8 (Gast) - 10. Mär, 19:59
Was bist denn du eigentlich...
Was bist denn du eigentlich für eine dumme Sau? Ich...
Meiki (Gast) - 19. Jan, 10:18
Nintendo 3DS
dei mudda kann nich Wii spielen:denn wenn se zocken...
sackfresse (Gast) - 1. Jan, 16:35
GEIL IS GEIL
Dei mudda ist so häßlich, wenn du sie fotografieren...
lolly (Gast) - 27. Dez, 18:01
my
mein favorit is: dei mudda is zu dumm zum ausrutschen,...
lolly (Gast) - 27. Dez, 11:57
lol
ja der is gut
lolly (Gast) - 26. Dez, 13:44

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Zuletzt aktualisiert: 22. Sep, 23:40

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